Zeitgeist

Freitag, 4. März 2005

Kinosessel

Aus der Zeitgeist Abteilung

Ich habe Kinositze immer geachtet. Sie waren für mich Wahrzeichen eines schönen Abends. Eigentlich glaube ich sogar, dass ich eine relativ innige Beziehung zu einigen der Sitze gepflegt habe. Ich bin schon ganz schön Tief in einem der Sitze versunken, bei jedem der Herr der Ringe Teile. Und sie haben immer treu meine Jacke getragen, oft sogar meine Füsse auf der Lehne, ganz ohne zu murren.

Seit einigen Wochen ist unser Verhältnis aber etwas gestört. Ich habe begonnen, die Notwendigkeit von Armlehnen in Frage zu stellen. Ich meine das nicht prinzipiell! Also solch eine Armlehne ist ja oft willkommener Wahrer einer durchaus gewünschten Distanz. Gerade wenn dieser Typ mit den fünf langen fettiger Strähnen auf dem Kopf und dem Körpergeruch eines alkoholisierten Büffelgehegereinigers neben einem sitzt, wie er das fast immer in der Sneak Preview tat.

Es gibt aber auch Kinobesuche, da wünscht man sich etwas Nähe zur Sitznachbarin. Und an solchen Abenden erweist sich die gemeine Armlehne als sehr hinderlich. Wenn man den Arm auf die gegnerische Seite der Lehne tut, dann ist das irgendwie aufdringlich, aber sich auf der Lehne zu treffen ist vollkommen unbequem sobald man nicht aufrecht wie ein Orthopädensohn sitzt. Von den Verrenkungen, die man mit dem Kopf machen muss, mag ich garnicht beginnen.

An solchen Abenden wünschte man sich eine hochklappbare Armlehne, wie sie in jedem Flugzeug zu finden ist. Ich meine die sind doch eine grandiose Erfindung! Okay, sie sind nicht mit Teppich überzogen, aber: Sie wahren die Distanz, wenn es erforderlich ist. Wenn es dann kalt oder gruselig wird, dann kann man sie hochklappen und näher zusammenrücken. Vielleicht sollte ich meine nächsten Dates mal in irgendeinem Billigflieger buchen. Die sollen ja auch kaum teurer als ein Kinobesuch sein - und Fernseher gibt's da auch.

Freitag, 28. Januar 2005

Schnee in der Stadt

Aus der Zeitgeist Abteilung

Uhlandstrasse

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Freitag, 21. Januar 2005

Lungomare

Aus der Zeitgeist Abteilung

Wenn man von der Leipziger Straße links in die Charlottenstrasse einbiegt, (also nicht in Richtung Gandarmenmarkt) dann findet man an der ersten Ecke auf der rechten Seite die Salumeria Lungomare. Giuseppe Aiello verkauft da tagsüber italienische Feinkost aber Abends verwandelt sich der Laden in eine kleine Trattoria. Hinten sind ein paar Tische aufgestellt und Bepe begrüßt jeden seiner Gäste als wäre er ein alter Freund, den er lange nicht gesehen hat.

In seinem Heimatdorf in Sizilien war er zwar beliebt wie kaum ein anderer aber galt auch als ein Verlierer. Manchmal stottert er, lispeln tut er ständig - aber mit seiner herzlichen Art erobert er sofort eines jeden Herz. In seinem Laden geben sich Topmanager, Politiker und Immobilieninvestoren die Klinke in die Hand. Alles irgendwie Freunde.

Es ist schön zu sehen, dass auch solche Leute in Deutschland ihren Weg machen können - und das ohne deutsch sprechen zu können.

Donnerstag, 6. Januar 2005

Wohl doch nicht ganz gross rauskommen

Aus der Zeitgeist Abteilung

Die tolle Geschäftsidee war übrigens eine Webseite auf der man als Student nachgucken kann, wer denn die schnucklige Sitznachbarin aus der letzten Vorlesung war. So ein bisschen wie OpenBC nur für Hausaufgaben und Liebe. Leider hatte die sowieso schon jemand anderes. War eh kacke!

Mittwoch, 5. Januar 2005

Heute im Konsum-Markt

Aus der Zeitgeist Abteilung

Wahrscheinlich haben sich die Menschen damals in der DDR so gefühlt wie ich heute, als ich eine X-Box kaufen wollte. In allen {Media, Makro, Saturn}-märkten offenbarte sich das gleiche Bild: Leere Regale.

Zweifel nagten an mir. Hatte ich doch kurz zuvor meine Internetbestellung gecancellt, nachdem man mir gebeichtet hatte, dass es noch 2 Wochen dauern würde, bis ich beliefert würde.

So lief ich also den Ku-Damm herauf ins Wertheim. Da hatte man zumindest die leergekauften Regalen mit riesigen Nintendo-Bongotrommeln kaschiert. Mit letzter Kraft habe ich dann tatsächlich im KadeWe noch eine ergattert. Erstaunlicherweise sogar viel günstiger als im Internet. Manchmal lohnt es sich tatsächlich hartnäckig zu sein in Sachen Konsum.

Montag, 3. Januar 2005

Ganz gross rauskommen

Aus der Zeitgeist Abteilung

Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag wenigstens etwas kurzes zu schreiben. Nun ist es aber so, dass man sich solche Dinge besser nicht vornimmt. Das ist so wie diese nervige Binsenweisheit, die ich mir schon viel zu oft Vortragen lassen musste:
Wenn Du versuchst, Dich zu verlieben, dann klappt das nicht. Wenn Du es aber nicht versuchst, dann passiert es ganz von allein.Also surfte ich wild durch die Gegend, um eine Idee für einen Eintrag zu bekommen. Irgendeinen Gedanken, den ich klauen konnte. Nichts hab' ich gefunden! Dafür hatte ich aber gerade eine großartige Idee, für eine Webapplikation, die mich reich und berühmt machen wird. Jetzt bin ich ganz aufgeregt. Das ist mit Sicherheit keine gute Ausgangssituation für das Realisieren des Plans, der hier und jetzt vor mir liegt. Die Uhr tickt. Es sind nur noch 16 Minuten.

Die Idee ist leider so großartig, dass ich sie hier nicht erzählen kann. Okay, es gibt noch einige kleine Details, die zu klären sind. Zum Beispiel, wie ich damit Geld ausreichend Geld einen Haufen Geld verdiene. Unter'm Strich sind das aber Kleinigkeiten.

...

Kennen Sie das? Sie haben eine kleine Idee, na eigentlich ist es noch nicht einmal Ihre eigene. Sie ist mehr so ... geklaut. Aber diese Idee in einen ganz anderen Kontext gebraucht entfacht ein Feuer neuer Ideen. Eigentlich müßte man jede Flamme des Feuers auf Papier notieren aber wenn man zu viel Zeit mit dem Aufzeichnen verliert, dann läuft man Gefahr, das Feuer nicht mehr ausreichend zu schüren. Und wenn es einmal verloschen ist, wer weiss ob es dann wieder anzufachen ist? Vielleicht ist es dann auch so wie mit der Liebe. Wenn man es brennen lassen will, dann brennt es nicht oder nur mit reichlich Spiritus - und das wäre nicht das gleiche.

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